Gliwickie Metamorfozy

John Baildon 11.12.17727.08.1846

Ma³gorzata Malanowicz
Photo by: W. Kwietniewski, M. Malanowicz
Translation:
S. Mro¿ek

Gliwice 2005

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   Geboren wurde er in Larbert bei Edinburgh.

   Er studierte Mechanik und Hydraulik und später arbeitete er in den Hüttenwerken in Carron, wo er sich mit den Geheimnissen der Eisenerzverarbeitung wie auch der Gießereikunst vertraut machte. Dabei genoss er die Hilfe seines Vaters, des Hütteningenieurs William Baildon.

   Im Herbst 1793 kam John Baildon auf Einladung von Friedrich Reden nach Tarnowitz (Tarnowskie Góry). Zu dieser Zeit war Reden der Direktor des Oberbergbauamtes in Breslau. Baildon war damals 21 Jahre alt und trotz seines jungen Alters beauftragte man ihn mit der Stelle des technischen Beraters beim Bau der Königlichen Eisengießerei zu Gleiwitz.    

       

   Seine Hauptaufgabe bestand in den Entwurfsarbeiten und der Bauaufsicht des Kokshochofens. Trotz vieler Schwierigkeiten wurde dieses Unternehmen erfolgreich beendet und im Herbst 1796 nahm man die Gießerei in Gang. Es war der erste außerhalb Englands befindliche Hochofen dieser Art in Europa. Parallel zu den Arbeiten in Gleiwitz leitete Baildon die Hüttenmodernisierungen in Ma³a Panew und Ozimek.

   Die von Baildon entworfene Gießerei der Kanonenläufe war das modernste und leistungsfähigste Werk in Preußen. Gleichzeitig brachte er die Produktionsabteilung für die Herstellung der Brückenelemente in Gang. Die ersten Eisenbrücken erbaute man 1796 über dem Fluss Strzegomka in Lazany. 1827 errichtete man eine weitere Brücke, und zwar die Hängebrücke in Ozimek, die bis heute über dem Fluss Ma³a Panew  existiert. Seine außerordentliche Arbeitstüchtigkeit, Energie und sein Talent verursachten, dass Baildon im Januar 1798 zum technischen Berater der Regierung berufen wurde. In dieser Funktion war er für die Entwicklung des Hüttenwesens in Oberschlesien verantwortlich. Auf diesem Posten realisierte er ebenfalls die größten technischen Bauinvestitionen damaligen Europas. Unter der Führung von Reden gemeinsam mit John Wedding beaufsichtigte er den Bau der Königlichen Eisenhütte in Chorzów. Sie wurde zum modernsten wie auch zum größten Metallurgiewerk Europas.
       
   Baildon betreute darüber hinaus den Hüttenbau in S³awêcice und die neuen Industriewerke des Zisterzienserordens in Rauden (Rudy). Zur Zeit der napoleonischen Kriegen begab er sich nach Mähren, wo er die Produktionswerke in Friedland modernisierte. Nach seiner Rückkehr nach Schlesien gründete er die Zinkgrube in Brzozowice und des weiteren die Zinkhütte „Neue Helena“ und „Scharlej“. Sein Vermögen investierte er 1823 in den Bau einer neuen Hütte am Fluss Rawa, die nach seinem Namen benannt werden sollte.
       
   Nach der Heirat im Jahre 1804 mit der 12 Jahre jüngeren Helene Galli, einer der wohl schönsten Gleiwitzerinnen, ließ er sich in der Stadt Gleiwitz nieder, die zu seinem ständigen Wohnsitz wurde. Helenas Vater, Franz Galli, war einer der reichsten Gleiwitzer Kaufleute (die Familie stammte aus Italien). Das junge Paar zog in ein Bürgerhaus am Gleiwitzer Markt ein. Helena brachte sieben Kinder zur Welt – fünf Söhne und zwei Tochter.

   John Baildon besaß auch ein Landgut in £ubie, wo sein Sohn Arthur ein Familienschloss erbaute. Nach der Nationalisierung von 1945 verfiel das Schloss allmählich,  bis man es zu Anfang der 90er Jahre wieder restaurierte. Heute gibt es dort ein Haus für Sozialhilfe.

       
   Zur Familie Baildons gehörte auch das Schloss in Pogrzebien.

       
       
   Baildon war ein Mann der Taten – sehr fleißig, sparsam und mit großer Vorliebe für Ordnung. Gestorben ist er im Alter von 74 Jahren – bis an seine letzten Lebenstage war er stets aktiv und auf seine Arbeiten konzentriert. John Baildon wurde auf dem Gleiwitzer Hüttenfriedhof beigesetzt. Sein schönes Grabmal aus Gusseisen in Form einer neogotischen Kappelle befindet sich heute zum Schutz vor Diebstahl und Zerstörung am Eingang zur Abteilung des Gleiwitzer Museums auf dem Gebiet der GZUT-Werke. Auf dem Friedhof lässt sich nur das Fundament mit Sockel zu finden.
       
       
   Auf dem an die Kirche grenzenden Friedhof ruhen Baildons Familienmitglieder – seine Frau Helene, sein Sohn Arthur und sein Enkelkind Arthur wie auch weitere Familienmitglieder der späteren Generationen.

   „Gesegnet seien die Verstorbenen, denn sie ruhen nach ihrer Arbeit, und ihre Werke legen Zeugnis davon ab.“ Solch ein Epitaph blieb am Grab Arthur Baildons erhalten. 

       

   Zwei Kinder von John und Helene Baildon, das heißt der Sohn William (1805-1833) und die Tochter Maria (1820-1850), die den Grafen Alexander von Strachvitz heiratete, ruhen auf dem unter Denkmalschutz stehenden Friedhof in Be³k.
       

 

 

Quelle:

Henryk Christoph, Eugeniusz Paduch - "John Baildon "   

Franciszek Maurer - Zeszyty Gliwickie 18-19  (1987-1988)

Szymon Silczak © 2000 by Sebastian Dziechciarczyk - http://www.montes-tarn-gory.pn.pl/powiat/baildon.htm     

Krzysztof Gilecki