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Geboren
wurde er in Larbert bei Edinburgh.
Er studierte Mechanik und Hydraulik und später arbeitete er in den Hüttenwerken
in Carron, wo er sich mit den Geheimnissen der Eisenerzverarbeitung wie
auch der Gießereikunst vertraut machte. Dabei genoss er die Hilfe seines
Vaters, des Hütteningenieurs William Baildon.
Im
Herbst 1793 kam John Baildon auf Einladung von Friedrich Reden nach
Tarnowitz (Tarnowskie Góry). Zu dieser Zeit war Reden der Direktor des
Oberbergbauamtes in Breslau. Baildon war damals 21 Jahre alt und trotz
seines jungen Alters beauftragte man ihn mit der Stelle des technischen
Beraters beim Bau der Königlichen Eisengießerei zu Gleiwitz.
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Seine
Hauptaufgabe bestand in den Entwurfsarbeiten und der Bauaufsicht des
Kokshochofens. Trotz vieler Schwierigkeiten wurde dieses Unternehmen
erfolgreich beendet und im Herbst 1796 nahm man die Gießerei in Gang. Es
war der erste außerhalb Englands befindliche Hochofen dieser Art in
Europa. Parallel zu den Arbeiten in Gleiwitz leitete Baildon die Hüttenmodernisierungen
in Ma³a Panew und Ozimek.
Die von Baildon entworfene Gießerei der Kanonenläufe war das modernste
und leistungsfähigste Werk in Preußen. Gleichzeitig brachte er die
Produktionsabteilung für die Herstellung der Brückenelemente in Gang.
Die ersten Eisenbrücken erbaute man 1796 über dem Fluss Strzegomka in
Lazany. 1827 errichtete man eine weitere Brücke, und zwar die Hängebrücke
in Ozimek, die bis heute über dem Fluss Ma³a Panew
existiert. Seine außerordentliche Arbeitstüchtigkeit, Energie und
sein Talent verursachten, dass Baildon im Januar 1798 zum technischen
Berater der Regierung berufen wurde. In dieser Funktion war er für die
Entwicklung des Hüttenwesens in Oberschlesien verantwortlich. Auf diesem
Posten realisierte er ebenfalls die größten technischen Bauinvestitionen
damaligen Europas. Unter der Führung von Reden gemeinsam mit John Wedding
beaufsichtigte er den Bau der Königlichen Eisenhütte in Chorzów. Sie
wurde zum modernsten wie auch zum größten Metallurgiewerk Europas. |
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Baildon betreute darüber hinaus den Hüttenbau in S³awêcice und die
neuen Industriewerke des Zisterzienserordens in Rauden (Rudy). Zur Zeit
der napoleonischen Kriegen begab er sich nach Mähren, wo er die
Produktionswerke in Friedland modernisierte. Nach seiner Rückkehr nach
Schlesien gründete er die Zinkgrube in Brzozowice und des weiteren die
Zinkhütte „Neue Helena“ und „Scharlej“. Sein Vermögen
investierte er
1823
in
den Bau einer neuen Hütte am Fluss Rawa, die nach seinem Namen benannt
werden sollte. |
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Nach der Heirat im Jahre 1804 mit der 12 Jahre jüngeren Helene Galli,
einer der wohl schönsten Gleiwitzerinnen, ließ er sich in der Stadt
Gleiwitz nieder, die zu seinem ständigen Wohnsitz wurde. Helenas Vater,
Franz Galli, war einer der reichsten Gleiwitzer Kaufleute (die Familie
stammte aus Italien). Das junge Paar zog in ein Bürgerhaus am Gleiwitzer
Markt ein. Helena brachte sieben Kinder zur Welt – fünf Söhne und
zwei Tochter.
John Baildon besaß auch ein Landgut in £ubie, wo sein Sohn Arthur ein
Familienschloss erbaute. Nach der Nationalisierung von 1945 verfiel das
Schloss allmählich,
bis man es zu Anfang der 90er Jahre wieder restaurierte. Heute gibt
es dort ein Haus für Sozialhilfe. |
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Zur Familie
Baildons gehörte
auch das Schloss in Pogrzebien. |
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Baildon
war ein Mann der Taten – sehr fleißig,
sparsam und mit großer Vorliebe für Ordnung. Gestorben ist er im Alter
von 74 Jahren – bis an seine letzten Lebenstage war er stets aktiv
und auf seine Arbeiten konzentriert. John Baildon wurde auf dem Gleiwitzer
Hüttenfriedhof beigesetzt. Sein schönes Grabmal aus Gusseisen in Form
einer neogotischen Kappelle befindet sich heute zum Schutz vor Diebstahl
und Zerstörung am Eingang zur Abteilung des Gleiwitzer Museums auf dem
Gebiet der GZUT-Werke. Auf dem Friedhof lässt sich nur das Fundament mit
Sockel zu finden. |
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Auf
dem an die Kirche grenzenden Friedhof ruhen Baildons Familienmitglieder
– seine Frau Helene, sein Sohn Arthur und sein Enkelkind Arthur wie
auch weitere Familienmitglieder der späteren Generationen.
„Gesegnet
seien die Verstorbenen, denn sie ruhen nach ihrer Arbeit, und ihre Werke
legen Zeugnis davon ab.“ Solch ein Epitaph blieb am Grab Arthur
Baildons erhalten. |
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Zwei
Kinder von John und Helene Baildon, das heißt der Sohn William
(1805-1833) und die Tochter Maria (1820-1850), die den Grafen Alexander
von Strachvitz heiratete, ruhen auf dem unter Denkmalschutz stehenden Friedhof in Be³k. |
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