Gliwickie Metamorfozy"  Stowarzyszenie na Rzecz Dziedzictwa Kulturowego Gliwic

 

Der Hüttenfriedhof in Gleiwitz

 

Umfriedung

 
   www.gliwiczanie.pl

 

 

 

INHALTSVERZEICHNIS

 

1. GEGENSTAND DER BEARBEITUNG

2. HISTORISCHER ABRISS

3. AKTUELLER ZUSTAND

4. GRUNDSÄTZE DER AUSARBEITUNG

5. DIE BESTANDTEILE DER UMZÄUNUNG

6. ZEICHNUNGSVERZEICHNIS

7. REALISIERUNG

 

 

     
   1. GEGENSTAND DER BEARBEITUNG
   Entwurf der Einfriedung des alten historischen Friedhofs in Gliwice / Gleiwitz an der Robotnicza Strasse (ehemals Kalidestrasse).
  
   2. HISTORISCHER ABRISS
   Rund um die Hütte und Gießerei entstand nach und nach ein komplett neues Stadtviertel mit eigener Schule und Wirtshaus. Namensgebend für das Viertel war die örtliche Eisengießerei.
   1808 wurde von der Hüttenverwaltung ein Friedhof für Hüttenmitarbeiter errichtet. Angelegt wurde er auf einem rechteckigen Grundriss, symmetrisch zu einer mit Bäumen gesäumten Hauptallee. Der Ort ist zur letzten Ruhestätte für viele prominente Vertreter der gleiwitzer Industrie geworden.
   Noch im Jahre 1949 war der Friedhof zwar ein bisschen vernachlässigt, aber nicht ruiniert, und in dieser Zeit fanden dort nach wie vor Bestattungen statt. Erst Anfang der 1950er Jahre, auf Anweisung eines lokalen Partei-Funktionärs, begann man mit systematischer Zerstörung des Friedhofs. Alle deutsche Grabaufschriften wurden entfernt – gusseiserne Platten hat man abgeschraubt und Inschriften von Grabsteinen weggemeißelt. Teilweise blieben nur die Geburts- und Sterbedaten, teilweise wurden die Grabtafeln oder ganze Grabsteine völlig zertrümmert. Ohne Fürsorge und Schutz seitens staatlicher Stellen wurde der Friedhof mit der Zeit zur Beute von Dieben, die Granit- und Marmorplatten als gewöhnliche Steine verkauften und die einzigartigen, gusseisernen Elemente bei Schrotthändlern zu Geld machten. Den zunehmend verwahrlosten Friedhof überwucherten langsam Efeu und Baumsämlinge. Am Vorabend des Jahres 2004 wurde der letzte der schönen gusseisernen Grabzäune gestohlen, die den Reiz des Friedhofs ausmachten.
   Anwohner aus der Nähe des Friedhofs erzählen, die originale Umzäunung hat sich Herr (…) angeeignet und wegtransportiert. Später wurde der Friedhof mit Zaunelementen aus Maschendraht in Winkelrahmen umgeben. Leider ist auch dieser Zaun in den letzten Jahren zur Beute von Dieben geworden.
  
   3. AKTUELLER ZUSTAND
   Der Friedhof ist auf einem rechteckigen Grundstück von 74 x77 m lokalisiert. Die Mittelachse des Friedhofs bildet eine mit Bäumen gesäumte Allee. Am Ende der Allee befand sich früher die Grabkapelle des Grafen von Einsiedel. Erhalten blieb das einst vor der Kapelle stehende Kreuz.
  
   4. GRUNDSÄTZE DER AUSARBEITUNG
   Es sind nur wenige Fotos erhalten geblieben, die das ursprüngliche Ansicht des Friedhofs zeigen. Bekannt ist nur das Aussehen der originalen Umzäunung. Angesicht der grassierenden Diebstahlplage ist es leider derzeit zu riskant den gusseisernen Zaun in seiner ehemaligen Form zu rekonstruieren.
   Nach Betrachtung mehrerer Einfriedungen von Kirchen, Fridhöfen und Parks, die aus der gleichen historischen Periode stammten, fiel schließlich die Entscheidung eine Einfriedung in Form einer steinernen Mauer zu entwerfen. An einigen Stellen soll die Mauer von Zaunfeldern aus Metall unterbrochen sein, welche mit ihrer Form an den ehemaligen Originalzaun anknüpfen.
   Anfangs war zur Einfriedung des Friedhofs eine Ziegelmauer geplant – von der Form her ähnlich, wie auf dem evangelischen Friedhof im Ortsteil Borsig in Zabrze-Biskupice / Hindenburg-Biskupitz /. Für eine steinerne Mauer sprach aber die Möglichkeit die Konstruktionsreste der vorherigen Umzäunung zu nutzen, wodurch der Arbeitsumfang beim Mauerbau verringern werden konnte.
  
   5. DIE BESTANDTEILE DER UMZÄUNUNG
   5.1. Eingangstor
   Vorgesehen ist nur eine Friedhofseinfahrt – von der Robotnicza-Strasse – durch ein Tor mit 3m Breite.
   5.2. Pfortchen
   Geplant sind zwei kleine Pfortchen als Abschluss an beiden Enden der Zentralallee.
   5.3. Steinjochen
   Bruchsteinmauerwerk 20-25 cm stark – aufgesetzt auf vorhandenem Fundament, verstärkt mit alle 50 cm an eine Ankerschiene angeschweißten Stahlstäben. Pfeiler 40 x 40 cm, gemauert aus Bruchsteinen um die bestehenden, im Fundament verankerten, Stahlkerne. An Stellen, wo sie nicht mehr vorhanden sind, sind Kerne aus bewehrtem Stahlbeton (4o16) auszuführen.
   5.4. Mauerfelder mit Flächen für Einmauerung von Grabtafeln
   Mauerpfeiler wie oben beschrieben. Mauerwerk mit max. 20 cm Stärke, mit Stützen zur Fixierung der in Zukunft eingemauerten Tafeln.
   5.5. Zaunfelder
   Die Zaunfelder knüpfen stilistisch an die nicht mehr vorhandene originale Umzäunung an. Entsprechend zu den bestehenden Pfeilerabständen wurden Zaunfelder in drei verschiedenen Größen entworfen.
   5.6. Informationstafeln
   Aufgrund des historischen Charakters des Friedhofes und des geringen Wissensstands über seine Geschichte, scheint es notwendig an verschiedenen Stellen des Friedhofs Infotafeln zu platzieren.
   5.7. Säulenhalle
   In der gegenwärtigen Situation ist es eher zwecklos die Kapelle in ihrer ursprünglichen Form am südwestlichen Ende der Friedhofsallee wiederaufzubauen. Angestrebt wird stattdessen die Errichtung einer ganz innerhalb der Mauerlinie liegenden Säulenhalle mit zwei Pfeilerreihen und Proportionen der Hauptfront, wie bei der Originalkapelle. Bau der Säulenhalle mit einem in ihr untergebrachten elektronischen Informationsstand, sowie Rückholung der beiden Skulpturen der „Wachenden Löwen”, werden zur Krönung der Rekonstruktionsarbeiten auf dem Hüttenfriedhof.
  
   6. ZEICHNUNGSVERZEICHNIS
   1. Lageplan (Maßstab 1:500)
   2. Bestandsaufnahme (Maßstab 1:250)
   3. Grundriss – Sammelzeichnung (Maßstab 1:250, 1:20)
   4. Abgewickelte Ansichten (Maßstab 1:200)
   5. Zaunfelder (Maßstab 1:20, 1:5)
   5a. Zaunfelder (Maßstab 1:20)
   6. Einfahrtstor und Pfortchen (Maßstab 1:20)
   7. Informationstafeln (Maßstab 1:50)
  
   7. REALISIERUNG
   9.03.2006
   24.05.2006
   10.08.2006
   Fertig gestellte Umfriedung

 

 

       

Tekst i rysunki: Ma³gorzata Malanowicz

Zdjêcia: Ma³gorzata Malanowicz, forum www.gliwiczanie.pl

Gliwice, 2013